Weihnachtsbotschaft 1952

Meine Lieben,

an diesem Tag sende ich euch meine tiefempfundene Liebe. Ich hätte sie euch gern selbst übermittelt, aber aufgrund gewisser unvorhergesehener Umstände war das nicht möglich. Wenn ich auch nicht persönlich bei euch bin, so doch ständig mit euch im Geiste.

Das höchste Ziel im Leben eines Menschen ist, sich selbst (die Seele) zu erkennen und Gott zu erkennen; aber stattdessen ist er die ganze Zeit an «Frauen und Geld» verhaftet. Dies wurde ihm nur zur Nutzung gegeben, und er hatte daraus das Beste zu machen. Was allein zu seinem Gebrauch bestimmt war, genießt er, und woran er Freude haben sollte, davon redet er lediglich. Das macht ihn in der Welt unglücklich. Er lebt gleichsam in einem brennenden Haus, nämlich einem Körper, der jede Minute verfällt, und lacht darüber aus Unwissenheit. Wenn er aber wüßte, wie man den Körper während der Lebenszeit nach Belieben praktisch übersteigen und sich selbst durch die Gnade eines Meisters, der das personifizierte Wort ist, auf den «alles durchdringenden Geist» — das Wort — abstimmen kann, würde er hier und auch danach glücklich sein.

Die Heiligen sagen, was Sie mit ihren eigenen Augen sehen, während die Priesterstände und Glaubensgemeinschaften äußern, was in Büchern geschrieben steht. Deshalb stimmen die beiden nicht überein. Letztere waren schon besorgt, sie könnten wegen der Heiligen ihren Lebensunterhalt verlieren. So taten sie alles Mögliche, um zu verhindern, daß deren Weg bekannt wurde. Wir sollten mit unseren eigenen Augen sehen, was die Heiligen verkünden und uns nicht durch bloßes Hörensagen in die Irre leiten lassen.

Jeder Augenblick unseres Lebens ist überaus kostbar. Wir sollten es nicht in nutzlosen Bestrebungen vergeuden, sondern es der Suche nach dem Selbst (Seele oder Bewußtsein) und Gott (Überseele oder Allbewußtsein) weihen.

Am 4. Dezember 1952

    

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