Von Dr. Harbhajan Singh (Auszüge aus Gesprächen zu diesem Thema)
Mehr über das Leben von Hazur Baba Sawan Singh (auf www.sant-kirpal-singh.org)
Hazur Baba Sawan Singh Ji tragen wir immer in unserem Herzen, denn Er war der Meister des großen Meisters Sant Kirpal Singh. Aus Ihrer Lebensgeschichte können wir viele Tugenden lernen.


Baba Sawan Singh Ji hatte viel Liebe, Zuneigung und Mitgefühl für Seinen geliebten Sohn Kirpal Singh. Heute sollen wir etwas über Ihre Zusammenarbeit in der Mission erfahren, das ist eine Notwendigkeit der Zeit. Ihr könnt beide nicht trennen, denn Ihre Mission war eine. Wenn man von Baba Sawan Singh erzählt, werdet ihr auch etwas über Kirpal Singh hören, denn Sie waren nicht zwei, Sie waren eins.
Baba Sawan Singh war sehr glücklich mit Seinem Schüler, Er war so empfänglich für Ihn, dass Er nicht mehr alleine sein wollte. Er wollte Kirpal Singh immer um sich haben. Baba Sawan Singh hatte Ihm viele Pflichten übertragen, soviel Er nur ausführen konnte. Meister Sawan Singh wollte nie einen Satsang ohne Seine Anwesenheit halten. Er wollte immer, dass Kirpal Singh da war. Er sagte selbst: “Mit wem soll ich Satsang halten, wer will mir zuhören?” Es war vielleicht einer unter tausend auf Ihn abgestimmt, und ihn musste Er führen. So wartete Er immer auf Sant Kirpal Singh. Er sagte: “Singt noch ein Lied, singt noch ein Shabad”, und schob so den Satsang immer wieder hinaus. Wenn also Kirpal Singh woanders Satsang zu halten hatte, oder mit einer anderen Arbeit beauftragt war und ein wenig später kam, hatte auch der Satsang etwas Verspätung. Er hatte nicht wirklich Verspätung, es wurden Shabads gesungen und es wurde vorgelesen. Doch Meister Sawan Singh zögerte (den eigentlichen Satsang) hinaus. Er wollte immer die Anwesenheit von Kirpal Singh. Wenn Er dann kam, begann Meister Sawan Singh mit dem Satsang. Und welche innere Erfahrung hatte unser Meister? Wenn Er Baba Sawan Singhs Turban nur von weitem sah, war Er unfähig, noch näher zu kommen. Er setzte sich hinter alle anderen. Er sagte, Er fühlte sich dann einfach zu schwach weiterzugehen, Sein Körper hatte keine Kraft mehr. Er war so berauscht, Sein ganzer Körper war voll Schwingung, Er versuchte gar nicht etwas zu sagen, Er sagte nur: “Setzen wir uns.” Einige versuchten sich in Seine Nähe zu setzen, denn sie wussten, dass sie etwas erhalten würden, wenn sie sich zu Kirpal Singh setzten, und viele, die bei Ihm saßen, erhielten Erfahrungen.
Als Sant Kirpal Singh sechs bis zehn Stunden am Tag meditierte, sagte Meister Sawan Singh noch immer: “Nur so wenig”, und so meditierte Er noch mehr. Er nahm sich die Zeit von Seinem Schlaf, Er schlief niemals. Am Tag tat Er Seine Arbeit (im Beruf), und in der Nacht arbeitete Er für die Gotteskraft — Er meditierte nur in Ihm. So war Kirpal Singh sogar schon zur Zeit von Meister Sawan Singh so bekannt, dass die, die meditierten, anfingen, Kirpal Singh zusammen mit Meister Sawan Singh im Inneren zu sehen.
Wenn Kirpal Singh nicht kam, weil Er ganz davon beansprucht war, in den auswärtigen Zentren Satsang zu halten, kam Baba Sawan Singh nach Lahore, wo Kirpal Singh im Militärdepartement arbeitete. Er ließ Ihm ausrichten: “Ein alter Mann ist gekommen, um Dich zu sehen.” Sant Kirpal Singh eilte von Seinem Büro herbei und erwies Seinem Meister Seine Ehrerbietung. Voll Respekt fragte Er Ihn: “Bitte Meister, warum hast Du all diese Schwierigkeiten auf Dich genommen, um hierher zu fahren? Es war meine Pflicht, zu Dir zu kommen.” Baba Sawan Singh sagte dann: “Kirpal, es ging nicht anders, ich musste kommen.”
Einmal schrieb Meister an Baba Sawan Singh einen Brief, dass Er Liebe für Ihn haben möchte, doch dass es respektvolle Liebe sein müsse, eine Liebe voller Achtung; so empfand unser Meister für Seinen Meister. Baba Sawan Singh war gerade auf einem Postamt, als Er den Brief erhielt. Er drückte ihn an Seine Brust und sagte: “Ja, auch ich brauche eine solche Liebe.” Das waren die Gefühle unseres Meisters für Seinen Meister(1)
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Baba Sawan Singh hatte einen wahren Schüler — Kirpal Singh, der alles für Seinen Meister (Sawan) tat. Er brauchte nichts als Seinen Meister, und Sein Meister brauchte nichts als Ihn. Sie hatten einander erkannt. Viele konnten das nicht. Doch wenige gab es, die durch die enge Verbindung mit Kirpal Singh auch sehr empfänglich waren. Ich möchte euch ein Beispiel erzählen: Kirpal Singh erhielt die Aufgabe in Rawalpindi Satsang zu halten. Es war Seine Heimatstadt. Aber Seinen Dienst versah Er in Lahore, und dort lebte Er damals auch. Von da aus fuhr Er nach Rawalpindi, um Satsang zu halten. Gewöhnlich fuhr Er mit dem Zug, und die Schüler, die in Rawalpindi wohnten, kamen immer, um Kirpal Singh auf dem Bahnhof zu empfangen. Wenn Satsang gehalten wurde, spürten sie jedesmal die Schwingung ihres Meisters. Und manchmal war die Ladung (der Atmosphäre) so überwältigend, dass manche im liebevollen Gedenken an ihren Meister zu weinen begannen, sie erhielten Seine Schwingung. Später, wenn Kirpal Singh zurückfahren musste, kamen viele Leute, um Ihn auf dem Bahnhof zu verabschieden.
Damals ging Rajaram (ein Schüler) direkt zu Baba Sawan Singh und beschwerte sich darüber, dass Kirpal Singh unter den Schülern immer beliebter wurde, und die Menschen Ihn sehr liebten. Die Schüler fingen an, Ihm bereits Respekt entgegenzubringen, der nur allein dem Meister gebührt, und er denke, dies sei nicht richtig. Baba Sawan Singh lächelte und sagte: “Ein Satsang, in dem die Menschen die Schwingung des Meisters nicht spüren, ist kein Satsang. Denkst du denn, dass ich nicht da bin, wenn Satsang gehalten wird? Ich bin immer da. Was macht Er denn? Ich weiß, was Er tut! Ich liebe diese Persönlichkeit über alles, mehr noch als ihr.”
Später kam Rajaram Kirpal Singh sehr nahe. Dann kam der Zeitpunkt in seinem Leben, als er aus Liebe und Hingabe, die sich durch seine Nähe zu Kirpal Singh entwickelt hatte, direkt zu Baba Sawan Singh ging und sagte: “Baba Ji, ich möchte Dir etwas sagen. Ich habe Liebe und Hingabe für Dich, Du bist das Höchste für mich, Du bist Gott für mich. Aber ich weiß auch nicht, außer für Dich empfinde ich auch noch Empfänglichkeit, Liebe und Hingabe für Kirpal Singh.” Baba Sawan Singh antwortete: “Das ist gut so. Du bist auf dem richtigen Weg, es ist richtig so.”
Ein Meister braucht also einen wahren Schüler, der nur in Übereinstimmung mit der Lehre handelt. Das, was der Meister wünscht, steht immer im Einklang mit der Lehre. Was möchte Er vom Schüler? Er möchte vollkommenen Gehorsam, Er möchte, dass man allen dient. Tatsächlich dient der Meister der ganzen Schöpfung. Die Meister sagen: “Seid Staub an den Füßen eines Dieners des Herrn, damit ihr überall angenommen werdet.”
Kirpal Singh rühmte immer Seinen Meister. Und wir kennen Seine Tugenden nur durch Sant Kirpal Singh. Doch einige gesegnete Seelen konnten diese Tugenden, Seine Größe und Heiligkeit direkt im Innern sehen. Sant Kirpal Singh sagte immer:
“Mein Meister wird dich segnen, Hazur wird dich segnen.”
Er sagte:
“Sitzt in liebevollem Gedenken an meinen Meister!”
Was Er auch sagte, Er sprach immer im Sinne Seines Meisters, voller Hingabe und Empfänglichkeit. Und jene, die es befolgten, machten eine weitere Erfahrung: Wenn sie nach innen gingen, sagte Baba Sawan Singh (im Innern): “Wendet euch an Kirpal Singh.” Kirpal Singh verwies die Schüler auf Baba Sawan Singh, und Baba Sawan Singh lenkte im Innern die Aufmerksamkeit dieser Schüler auf Kirpal Singh. Und was sagte Kirpal Singh? “Arbeitet in der Mission meines Meisters!” Die alten Initiierten wissen das sehr gut. Er sagte oft:
“Ich kam meinem Meister sehr nahe, indem ich Ihm diente.”
Und auch ihr könnt Ihm so nahe sein, es ist die einzige Möglichkeit.(2)
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Kirpal Singh wurde wegen des spirituellen Fortschritts, den Er erlangte, sehr bekannt. Er schrieb ein wundervolles Buch, den Gurmat Siddhant, und trotz Drängen Seines eigenen Meisters stimmte Er nicht zu, es unter Seinem Namen zu veröffentlichen. “Mein Stift war der Sünder, der es schrieb, aber durch Deine Anweisung war es möglich. Ohne Deine Führung hätte es niemals geschrieben werden können. Es war Deine Gnade, und es sollte unter Deinem Namen herausgegeben werden.” Es ist Sache des Schülers, in der Welt auf seinen Meister hinzuweisen und nicht auf sich selbst. Baba Sawan Singh war einverstanden.
Ich möchte euch hier etwas über Meisters Demut sagen: In den Anmerkungen des zweiten Bandes des Gurmat Siddhant stand, dass ein dritter Band folgen würde.
Sant Kirpal Singh schrieb den dritten Band, hielt ihn aber unter Verschluss, Er gab ihn nicht in Druck. Erst einen Monat (vor Seinem physischen Weggang) gab Er uns das Buch zum Drucken. All das tat Er aus vollkommener Bescheidenheit. Als in den Anmerkungen des zweiten Teils des Gurmat Siddhant die Ankündigung stand, dass dieser Band (3) erscheinen würde, fürchtete Er sich sehr vor dem Ego. Er sagte zwar, dass aller Lohn zu Seinem Meister gehe, aber die Menschen nahmen Ihn als Meister. Deshalb geschah (die Veröffentlichung) nach Seinem physischen Weggang. Nun ist dieses Buch gedruckt, wir können aber daran sehen, wie bescheiden Meister war.(3)
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Ihr wißt, Meister hatte innere Größe. Von Anfang an standen Ihm alle Möglichkeiten zur Verfügung, Er jedoch tat die Arbeit Seines Meisters. Sogar was die Arbeit im Äußeren betraf, blieb Er vollkommen von Seinem Meister abhängig, (Er tat nichts von sich aus). Aus Seinem Leben, Seinem Aufenthalt, Seinem Aufenthalt im physischen Körper, können wir vieles lernen. Er schrieb den Gurmat Siddhant, und wenn Er etwas geschrieben hatte, las Er es Baba Sawan Singh vor. Er trug es Ihm vor, aber nie hatte Baba Sawan Singh etwas daran auszusetzen, Er sagte immer: “Es ist in Ordnung, alles ist richtig.” Denn wie Meister im Innern war, so war Er auch im Äußeren. Er war voll bewusst und jenseits vom Ego und allen Problemen des Gemüts. Und die Menschen, die mit Ihm zusammenarbeiteten, die bei Ihm waren, die Ihm halfen, wurden Ihm gleich, Er machte sie zu Seinem Ebenbild.(4)
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Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem gewöhnlichen und einem wahren Schüler. Ein wahrer Schüler folgt immer nur den Anweisungen seines Meisters und bleibt sein ganzes Leben hindurch entschieden. Wie die Umstände auch sein mögen, er ändert diese Haltung nicht, während ein gewöhnlicher Schüler immer nur halbherzig bleibt und das bevorzugt, was seinen Wünschen entspricht.
Es gab sehr viele Probleme, die Sant Kirpal Singh auf sich nehmen musste. Und da Sant Kirpal Singh ein Gurmukh war, ein bewusster Mitarbeiter am göttlichen Plan, ein Sprachrohr Gottes, sah Er, während Er Seinem Meister diente, den inneren Zustand Seiner Brüder und Schwestern und Er spürte, wie wenig sie fortgeschritten waren. Aus Mitgefühl für sie bat Er deshalb einmal Seinen Meister Baba Sawan Singh, dass die Probleme, durch die sie im Innern fehlgeleitet wurden, zu Ihm kommen sollten und nicht zu den anderen. Baba Sawan Singh sagte: “Kirpal Singh, ich werde für die, die in der Mission des Meisters arbeiten, verantwortlich sein — nicht aber für all die anderen — selbst wenn sie ins Feuer geworfen werden, werde ich sie retten, ich kann mein Leben opfern für sie, und nichts wird ihnen geschehen.” Wer war damit gemeint? Die, die bewusst waren, die in Meisters Mission halfen und empfänglich für die Arbeit waren. Und die meisten von ihnen standen in Verbindung mit Sant Kirpal Singh.(5)
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Meister Sawan Singh wollte schließlich Seine wahre Liebe für Meister Kirpal Singh offenbaren, und eines Tages sagte Er: “Ich möchte irgendwo hingehen, und die, die mit mir gehen wollen, sollen mitkommen.” Dann sagte Er noch einmal: “Du komm mit mir, und du auch.” — Alle gingen mit Ihm.
Und wer sollte mitgehen? Diejenigen, die wollten, dass Er sie zu Seinem Nachfolger machte, diejenigen, die nur von Ihm forderten. Sie wollten alles unter ihren Einfluss bekommen und hatten sich einen eigenen Kreis geschaffen, etwas, das Meister (Sawan Singh) niemals wollte. Er sagte: “Gut, ihr kommt alle mit mir.” Sie waren darüber sehr erfreut. Auf der Fahrt sagte Baba Sawan Singh dann: “Es liegt ein solcher Duft in der Luft, es macht mich ganz berauscht. Es kommt von dieser Seite, merkt ihr es nicht auch?” Sie sagten: “Nein, Meister, wir merken gar nichts!” Kurz darauf fragte Baba Sawan Singh sie wieder: “Ich denke, es ist jetzt so stark, ihr müsstet wenigstens etwas davon fühlen.” Sie antworteten: “Nein, Meister, hier ist kein Duft, und wir fühlen keine Berauschung. Wir fühlen nur den Segen Deiner Gegenwart.” Baba Sawan Singh fuhr weiter, und dann erreichten sie den Bahnhof in Beas. Hier waren bereits Vorbereitungen getroffen, damit sie sich hinsetzen konnten.
Auf wen wartete Meister (Sawan Singh)? Auf den, den Er liebte. Kirpal Singh kam mit dem Zug nach Beas, und Meister Sawan Singh wollte Ihn direkt vom Bahnhof abholen. Das ist Liebe zwischen Schüler und Meister — Er wartete am Bahnhof auf Seinen Schüler.
Die anderen wussten nicht recht, was sie davon halten sollten, denn das erste Mal in ihrem Leben hatten sie Gelegenheit, ein solches ‘Wunder’ zu sehen. Für sie war es ein Wunder, dass ein Meister seinen Schüler vom Bahnhof abholte. Noch dazu, da Baba Sawan Singh keine Zeit hatte, und der ganze Ashram voller Schüler war, die aus ganz Indien und von Übersee gekommen waren. Es war etwas so Wunderbares, dass der Meister all Seine Arbeit liegengelassen hatte, und zum Bahnhof fuhr, nur um Seine Liebe und Zuneigung zu Ihm (Kirpal Singh) zu zeigen. Als sie dann am Bahnhof saßen, sagte Meister Sawan Singh wieder: “Die ganze Atmosphäre ist voller Duft, soviel Schwingung ist da, eine solche Berauschung. Fühlt ihr es nicht? Es kommt wie eine Flut, vielleicht fühlt ihr es jetzt.” Sie waren alle sehr überrascht, auf dem Weg und jetzt hier, immer wieder diese Worte von Baba Sawan Singh zu hören. “Was ist das für eine Berauschung? Was geschieht? Was möchte Baba Sawan Singh uns damit sagen? Welche weiteren Lektionen möchte Er uns hier damit geben? Er hat uns aus einem bestimmten Grund hierher gebracht.”
Niemand jedoch wusste, wer Ihn besuchen wollte, wer solche Sehnsucht nach Ihm hatte. Als sich jedoch der Zug näherte, stand Meister Sawan Singh auf und sagte: “Wenn Er mich sieht, wird Er vom Zug springen.” Er hob Seine Hand und rief: “Kirpal Singh, warte, springe nicht!” Der Zug blieb genau dort stehen, wo Meister Sawan Singh stand, und Er umarmte Ihn.
Dann erklärte Baba Sawan Singh: Wenn der Schüler sich auf den Weg zu seinem Meister macht, wird der Schüler empfänglich und er nimmt diesen Duft wahr, der vom Meister kommt und die ganze Atmosphäre erfüllt. Dieser ist bereits im Körper vorhanden, dieser Duft liegt bereits in uns und wir können ihn wahrnehmen, (wenn wir empfänglich werden). Er sagte: “Wenn ein wahrer Schüler sich auf den Weg zu seinem Meister macht, erfährt der Meister dasselbe — auch Er nimmt diesen Duft wahr, der von seinem Schüler kommt. Es ist gegenseitig. Der Meister nimmt es wahr und auch der Schüler. Der Meister erfährt den Duft des Schülers und der Schüler den des Meisters. Beide erfahren dasselbe.”(6)
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Einmal kam der Schneidermeister, der immer die Kleidung für Baba Sawan Singh gefertigt hatte, um Meister (Kirpal Singh) zu sehen. Er kam, und Meister war überglücklich ihn zu sehen. Meister fragte ihn, wie er die Maße von Baba Sawan Singh genommen hatte, wie Baba Sawan Singh immer mit ihm sprach, was er tat, wie er Seine Kleider nähte. Kirpal Singh stellte ihm viele Fragen und Seine Augen waren voller Tränen. Er umarmte ihn: “Du bist gesegnet, du bist mir sehr nahe, weil du die Kleider für meinen Meister genäht hast.” Dieser Schneider spürte dieselbe Schwingung, die er sonst von Baba Sawan Singh erhielt. Er sagte: “Vorher nähte ich Seine Kleider, nun möchte ich Deine anfertigen. Bitte nimm mich in Deine Dienste. Ich kam nur, um Dich zu sehen, aber wusste nicht, dass Du mich mit Deiner Schwingung so anziehen und mich nicht mehr gehen lassen würdest.” Er war überglücklich, er ließ alles los — seinen Verstand, sein Gemüt — und wollte zu den heiligen Füßen des Meisters (Kirpal Singh) sitzen. All das geschah nur aufgrund Seiner Liebe (zu Baba Sawan Singh).(7)
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Ein wahrer Schüler muss wie ein leuchtender Stern vor dem Meister stehen — ein Vorbild für alle anderen. Es gibt sehr viele Begebenheiten, die die Verbindung zwischen Schüler und Meister beschreiben. Ihr habt einiges davon gelesen. Aber zu lesen ist nicht genug. Die Mission der Meister geht weiter. Die Mission hat sich nicht geändert und wird sich nicht ändern. Die Menschen fragen: “Worin besteht der Unterschied zwischen jetzt und damals?” Und meine Antwort ist immer: “Es gibt überhaupt keinen Unterschied.” Wir dürfen nichts ändern. Aber wir müssen uns selbst ändern. Wer das bis jetzt noch nicht konnte, muss es jetzt tun. Das ist die einzige Veränderung.
Aber wie wir das tun können, können wir nur aus dem Leben der großen Meister lernen. Wenn sie ihr Leben gegeben haben, dann kann das ein empfänglicher Schüler auch tun. Und die, die das taten, beteten zu Gott, dass jeder Tropfen ihres Blutes dem Wohl der Menschen dienen sollte. Als Baba Sawan Singh krank war, sagte Er, bevor Er Seinen Körper verließ: “Ich möchte jeden Tropfen meines Blutes im Interesse der Menschheit und für die Entwicklung der Seelen geben.”
Groß ist der Schüler, auf den sein Meister so stolz ist. Einmal fragte Rajaram Baba Sawan Singh: “Du besuchst Kirpal Singh in Seinem Büro und manchmal empfängst Du Ihn auf dem Bahnhof. Du überlässt Ihm sehr wichtige, geheime Pflichten. Warum machst Du das alles?” Meister Sawan Singh sagte: “Ich vertraue Ihm. Und ich bin stolz auf Ihn wegen Seiner Aufrichtigkeit.” Und wirklich, der ist ein wahrer Schüler, auf den Sein Meister stolz ist.(8)
Referenzen:
(1) von Tape 1986#22 (B31+32) 86
(2) von Tape 1988#40 (B68+69) 88
(3) von Tape 1988#41 (B70) 88
(4) von Tape 1986#22 (B31+32) 86
(5) von Tape 1988#40 (B68+69) 88
(6) von Tape 1986#22 (B31+32) 86
(7) von Tape 1988#31 (B52+53) 88
(8) von Tape 1988#40 (B68+69) 88