(Spiritualität — Kapitel 2.1)
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2 Wahre Religion ist universale Liebe und Erinnerung an Gott
2.1 Alle Menschen haben von Gott die gleichen Rechte erhalten
2.2 Religiöse Unterschiede
2.3 Erinnerung an Gott
2.4 Die grundlegenden Wahrheiten
2.5 Riten und Rituale in den Religionen
Alle Menschen, ungeachtet des Geschlechts, der Hautfarbe, der Gesellschaftsschicht oder des Glaubens, ob reich oder arm, hoch oder niedrig, kommen in gleicher Weise auf die Welt. Alle werden durch die Vereinigung von Samen und Ei aus dem Mutterleib geboren, und jeder einzelne erblickt nach einer Zeit der Schwangerschaft das Tageslicht.
Kabir, ein großer indischer Heiliger, sagte zu einem Priester von hoher Kaste:
O Brahmane, solltest du dich auf deine vornehme Geburt berufen
und denken, dass du deshalb besondere Privilegien hast,
so müsstest du auf andere Weise als die übrigen geboren sein.
— Kabir
Außerdem haben alle Menschen — ob im Osten oder Westen — ähnliche physische Merkmale. Jeder hat die gleiche Anzahl Organe und Sinne und alle werden durch dieselben Impulse und Instinkte angetrieben und gesteuert. Die Wetterbedingungen beeinflussen alle. Alle genießen frei die Gaben von Mutter Natur: Licht, Luft, Wasser und Nahrung — und haben an ihren grenzenlosen Wohltaten teil.
In jeder Hinsicht findet man in der gesamten Schöpfung diese Gemeinsamkeiten. Ungeachtet ihrer Nationalität und Hautfarbe haben alle Menschen einen Körper, der aus fünf Elementen zusammengesetzt ist: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Zudem leben alle auf diesem einen Planeten unter dem blauen Himmelsgewölbe. Jeder ist genauso von Krankheit, Verfall und Tod betroffen. Keiner entgeht dem Zahn der Zeit. Genauso wirken auch bei jedem Heilmittel gleichermaßen. Gott hat zwischen Mensch und Mensch keinen Unterschied gemacht. Der Mensch allein ist für alle Arten von Trennungen und Unterscheidungen in Stand, Rasse und Glauben verantwortlich, die die Menschheit in enge Begrenzungen von Klassen, Gemeinschaften, Gruppierungen und Nationalitäten teilen.