Abschiedsgespräch in Louisville, USA am 11. November 1963
(Kirpal Sandesh, Sept. 2009; engl. Sat Sandesh, März 1976)
Ihr wisst, dass Christus einst zu seinen Schülern sagte: “Ich möchte euch nicht zu Sklaven, sondern zu Freunden machen.” Sklaven wissen nicht, was ein Freund sein kann. Sklaven verstehen nur das, was man von ihnen verlangt. Ihr könnt jeden schätzen, mit wem ihr zusammenarbeitet und seht, was er macht. Christus sagte: “Ich mache euch zu meinen Freunden.” Ich denke, es ist besser, ich wende mich an euch als Freund, denn ich habe schon oft gesagt, dass ich ein Mensch bin wie ihr, mit denselben Vorrechten, die auch ihr von Gott erhalten habt. Aber ich habe mich auf eine bestimmte Weise entwickelt — ihr nicht. Und diese Entwicklung hat sich mit der Gnade Gottes oder des Gottes, der durch meinen Meister wirkte, vollzogen. Das heißt, wie man während des Lebens stirbt, wie man wiedergeboren wird, wie man sich von den Bindungen an die Welt, vom Körper und von allen anderen Dingen löst. Dieser Weg liegt bereits in euch.
Ich liebe euch also als Freunde, so möchte ich es sagen. Ich betrachte euch als Kinder des Lichts. Weil ich Gott liebe und dieses Licht überall ist, so muss ich euch ebenso lieben und achten.
Was ich euch besonders ans Herz legen möchte, ist der Punkt, dass die Initiation nicht bedeutet, dass ihr vollkommen geworden seid. Sie ist ein Weg zur Vollendung. Man wird nicht ein Satsangi, indem man einfach nur initiiert wird. Das Wort “Satsangi” bedeutet: Sat heißt unveränderliche Dauer oder Beständigkeit und Sangi bedeutet, einer, der in beständiger Verbindung damit steht. Wir wurden auf den Weg gestellt, um uns vom Gemüt und den nach außen strömenden Kräften zu lösen und mit der Gotteskraft in Berührung zu kommen. Wenn ihr in beständiger Gemeinschaft mit der Gotteskraft bleibt, nur dann werdet ihr zu einem wahren Satsangi. Natürlich habt ihr nun etwas bekommen, um damit zu beginnen. Ihr habt gelernt, wie ihr euch damit verbinden könnt. Aber bevor ihr nicht beginnt, euch dieser Kraft unaufhörlich bewusst zu sein, seid ihr kein wahrer Satsangi.
Wir müssen uns dahin entwickeln. Wir müssen unser Leben mit den Grundlagen des Satsangs in Gedanken, Worten und Taten in Übereinstimmung bringen. Wenn ihr einfach eine Medizin nehmt und sie ins Regal stellt, wird dann eure Krankheit verschwinden? Alle Meister sagen, dass jene, die nach dem leben, was ihnen gesagt wird, dazu bestimmt sind, den Meister zu ihrem Sklaven zu machen.
Nehmen wir an, ein Vater hat vier oder fünf Kinder. Manche Kinder sind gehorsam, andere nicht. Und einige der Kinder — nicht nur aus Gehorsam — ergeben sich sogar dem Willen des Vaters.
Wie ich euch schon gestern erklärt habe, wenn ihr euch völlig hingebt wird der Vater zu eurem Sklaven. Wenn ein Vater einen sehr gehorsamen Sohn hat, der einfach nach seinen Anweisungen arbeitet und niemals irgendetwas verlangt — was wird der Vater dann tun? Wenn er fortgeht, wird er die Schlüssel ganz einfach diesem Sohn übergeben, keinem anderen.
Der Meister sagte: “Achte immer auf die Nöte der anderen, lass niemand hungern.” Das wird von jenen verlangt, die nach dem leben, was ihnen gesagt wurde.
Als Erstes fordert die Liebe:
“Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.”
— Johannes 14:15
Wir halten die Gebote nicht. Manche tun es mit Veränderungen, die ihren eigenen Interessen dienen. Doch bevor wir nicht hundertprozentig nach dem leben, was der Meister sagt, können wir nicht wirklich erkennen, was Gott ist.
“Taten sprechen lauter als Worte.
Und Gedanken sind sogar noch mächtiger.”
Ein Satsangi sollte in seinem täglichen Verhalten offenbaren, was er ist. Nicht das, was er sagt, sondern das, was er ist. Wenn er sagt “Liebt alle”, dann schaut, ob er alle liebt. Wenn er alle liebt, ist er dann immer bereit, anderen zu helfen — ohne irgendeine Zurschaustellung? Wenn er dennoch liebt, ist er dann bereit, alles für andere zu opfern?
Jeder kann soviel von diesen Dingen wissen, die Bibliotheken sind voll davon. Die heiligen Schriften sind voll davon, aber das ist nur — wie sagt man gleich? — als ob man einen Esel mit Büchern belädt. Was bedeutet das wirklich? Wenn man eine Süßigkeit mit einem Löffel durchrührt, schmeckt er dann irgend etwas davon? So viele Dinge mit dem Verstand zu erfassen, bedeutet nichts oder nur wenig. Oder vielleicht bewirkt es mehr Schlechtes als Gutes, wenn sich einer damit aufspielt: “Oh, ich weiß soviel!” aber nicht danach lebt. Die Hauptsache ist also, danach zu leben. Nicht nur einfach so, sondern mit tiefer Liebe, mit reiner Liebe und Hingabe.
Danach kommt Gehorsam. Und Gehorsam allein ist nicht genug. Wir sollten uns hingeben — das ist nötig, alle Meister haben das gesagt. Wenn jemand Fehler in euch findet, was sagt ihr dann? “Oh, ein Satsangi handelt so. Vielleicht lehrt uns das der Meister.” Einige Leute haben mir von solchen Fehlhandlungen hier und da geschrieben. Ich antworte ihnen immer: “Leider muß ich mit unvollkommenen Menschen weitermachen. Sie sind alle nicht vollkommen, sie sind auf dem Weg zur Vollkommenheit. Jene, die auf dem Weg zur Vollkommenheit sind, begehen manchmal Fehler. Also vergebt einfach und vergeßt. Wir sollten den Weg gehen und das Werk Gottes gemeinsam verwirklichen.”
Darum ist es nötig, wirklich danach zu leben.
Die Wahrheit steht über allem,
aber die wahre Lebensweise steht noch über der Wahrheit.
Die Menschen wissen nicht, ob ihr eine Verbindung mit dem Licht Gottes habt oder nicht, doch sie sehen, wie ihr lebt, wie ihr euch verhaltet, wie ihr andere behandelt. Kämpft ihr aus selbstischen Motiven mit anderen? Unterdrückt ihr die Rechte anderer? Preßt ihr die anderen bis aufs Blut aus? Sie werden die Dinge von dieser Ebene aus beurteilen. Seht ihr, hier haben wir eine Glühbirne. Wenn das Glas beschmutzt ist, wird sie kaum Licht geben, selbst wenn sie eingeschaltet ist. Die Lampe sollte also sauber sein, ganz rein, ohne irgendeinen Schmutz.
Unsere Herzen sollten rein sein: Was wir in unseren Herzen haben, sollten wir aussprechen. Und das, was wir sagen, sollte mit unseren Gedanken übereinstimmen. Wenn diese drei übereinstimmen, dann könnt ihr es als wahr betrachten. Manchmal tun wir etwas für viele Tage, es wird zur Gewohnheit, und die Gewohnheit wird zu unserer Natur. Es ist sehr schwierig, eine Gewohnheit zu ändern, die ganz zu unserer Natur geworden ist.
Was sollten wir also als erstes tun? Ich würde euch raten, vollbringt keine Handlungen im Verborgenen. Da gibt es keinen Zweifel. Ihr werdet sehen, daß das eine sehr hilfreiche Sache ist. Tut nichts im Verborgenen. Wenn irgend etwas Verborgenheit erfordert, dann hört sofort damit auf.
Taten der Dunkelheit werden im Dunkeln begangen.
— Johannes 3:19-20
Das ist das Erste. Das ist das Kriterium einer Sünde — ihr möchtet Verborgenheit. Beachtet dies in allen Bereichen eures Lebens.
Als nächstes: Tut nichts, was euch zum Lügen verleitet, wenn ihr es getan habt. Das ist auch ein Kennzeichen für etwas, das falsch ist. Lügen folgen der Sünde, weil ihr sie verbergen wollt. Ich sage euch, das Kennzeichen eines Heiligen ist, daß ihr seht, daß er immer das gleiche tut, im Innern oder im Äußeren, um Mitternacht oder während des Tages, auf der Kanzel oder in seinen privaten Räumen.
Hafiz sagt:
“Wenn wir auf die Kanzel gehen, halten wir lange Reden,
doch wenn wir an verborgene Ort gehen, tun wir etwas ganz anderes.”
Bedenkt, daß Gott in euch ist, und daß die Gotteskraft — der Gott im Menschen — auf alles achtet. Wie könnt ihr Ihn dann täuschen? Ihr könnt andere täuschen. Unser Meister sagte immer: “Wenn ein fünf Jahre altes Kind bei euch ist, dann tut ihr in seiner Gegenwart nichts Falsches, dafür braucht ihr Verborgenheit.”
Wenn ihr daran denkt, daß – wenn euch der Meister initiiert — die Gotteskraft in euch Platz nimmt. Er achtet auf alle Gedanken, die sich in euch erheben, und kennt selbst eure innersten Neigungen, denen ihr folgen wollt – wie könnt ihr ihn dann täuschen? Darum sage ich immer: “Seid wahr zu euch selbst.” Wenn ihr zu euch selbst wahr seid, wie könnt ihr dann andere täuschen? Dies ist der wichtigste Prüfstein.
Und weiter: Wünscht keinem etwas Schlechtes, ungeachtet seines Glaubens oder seiner Farbe, nicht einmal in Gedanken, keinem, nicht nur euren initiierten Brüdern. Niemanden! Denn welche Gedanken sich auch immer erheben, sie vergiften euch. Andere wissen nichts davon, aber sie werden euch vergiften. Und durch ihre Ausstrahlung werdet ihr erkennen, daß Gedanken sehr mächtig sind.
Gestern gab ich euch das Beispiel von Akbar dem Großen, König von Indien. Birbal war sein Minister. Er erklärte dem König, daß das, was immer jemand von einem anderen denkt, sich im Geist des anderen auswirken wird. Der König sagte: “Wie kann man das überprüfen?” Der Minister brachte ihn zu einem Ort an der Straße. Jemand kam ihnen aus einer Entfernung entgegen, und der Minister sagte zum König: “Denke nun irgend etwas über diesen Mann.” Der König ging ohne Kopfbedeckung. Er dachte von diesem Mann, der ihnen näher kam: “Ich sollte ihn erschießen.” Und als der Mann vorüberkam, fragte ihn der König: “Sei bitte ganz ehrlich, ich werde dir das, was du sagst, auch vergeben. Was hast du dir also gedacht, als du mein Gesicht erblickt hast?” Der Mann sagte: “Ich dachte, ich sollte Deinen Schädel mit meinen Fäusten zertrümmern.”
Gedanken rufen Rückwirkungen hervor, versteht ihr? Denkt nie schlecht von anderen. Es bedeutet also, schlecht von anderen zu denken, wenn wir von jemand etwas Schlechtes sagen — was ist das anders, als von jemand schlecht zu denken? Wenn wir über jemand lästern, was tun wir dann? Wir denken schlecht vom anderen. Wenn wir Parteien formen, die eine steht gegen die andere — was tun wir dann? Wir sagen zu der einen Seite dies und zu der anderen etwas anderes. Wir täuschen uns selbst, doch Gott in euch sieht das.
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Ich möchte euch heute ein Ereignis nahe bringen. Es gab da immer Kontroversen in meinem Leben. Der Meister wies mich einmal an, etwa 250 Menschen beim monatlichen Satsang zu initiieren. Jene, die auf die Meisterschaft aus waren, begannen sich Sorgen zu machen: “Was geht da vor sich? Alles entgleitet unseren Händen.” Sie formten Parteien und verbreiteten eine Menge Propaganda gegen mich, schriftlich, durch Briefe und auf diese und jene Weise. Ich war mir selbst treu. Der Meister hatte mir befohlen, das zu tun: Gespräche an verschiedenen Satsang-Orten zu halten, mich um die Armen und Kranken, die Bedürftigen und um alle anderen zu kümmern. Selbst wenn ich mein Büro verließ, kümmerte ich mich um die Kranken, bis acht, neun oder zehn Uhr abends — und manchmal auch noch später.
Der Meister hatte mich angewiesen, das zu tun. Und allmählich gelangten Briefe über mich zu ihm, die von den betroffenen Parteien geschrieben wurden, in allen Sprachen, aus verschiedenen Orten. Sie sagten alle das gleiche: “Er ist ein solcher Mensch, er ist ein solcher Mann, er ist ein solcher Mann.” Und der Meister wußte von all diesen Briefen. Es waren eine Menge Briefe von überall her.
Immer wenn ich zu ihm ging, bat mich Meister: “Nun, komm bitte her und halte einen Vortrag.” Und was tat ich? Er saß da, und Er bat mich, bei ihm zu sitzen wie ein Sohn oder ein Student. Und ich sprach aus meinem Herzen mit ihm — ich öffnete ihm mein Herz in einem innigen Gespräch, und die Leute erfreuten sich daran.
Aber es wurde so arrangiert, daß es mir etwa acht Monate nicht möglich war, dem Meister nahe zu kommen, nicht einmal mit ihm zu sprechen. Soviel Propaganda wurde verbreitet! Aber ich blickte einfach in seine Augen, und das war genug für mich, denn Augen sprechen mehr als Worte.
Mein Meister pflegte in die Berge zu gehen. Mein älterer Bruder ging auch dorthin (doch dieses Geheimnis erzählte ich nicht einmal meinem Bruder; warum sollte ich mich über Dinge, die den Meister und seine Schüler betrafen, bei irgend jemand beschweren?), und ich fragte ihn einfach: “Wenn du einmal ganz allein mit dem Meister sein solltest, dann bitte frage ihn, ob es irgend etwas gibt, das gegen mich vorliegt, oder ob ich irgend etwas Falsches getan habe. (Ein Schüler kann irren, nur die Meister sind von Irrtümern frei.) Ich mag wissentlich oder unwissentlich geirrt haben. Bitte sprich mit dem Meister.”
Als mein Bruder zurück kam, fragte ich ihn: “Hast du den Meister darüber gefragt?” Und er antwortete: “Ja, der Meister sagte: ‘Ich weiß, daß er nichts Falsches getan hat, wissentlich oder unwissentlich. Aber seltsam genug, er hat soviel leiden müssen, doch er ist nie zu mir gekommen, um mir davon zu berichten.’ ”
Natürlich fragte ich den Meister, als er zurückkam — ich hatte den Meister noch nie um Zeit für mich gebeten — ich bat ihn: “Ich möchte ein paar Minuten mit Euch sprechen.”
“Oh ja, sehr gern.”
Als der Tag zur Neige ging und es schon etwa neun oder zehn Uhr abends war, ließ er mich kommen und sagte: “Schließ die Türen.”
Ich saß bei ihm. Ich erzählte ihm: “Ich bin nicht zu Euch gekommen, weil ich wußte, daß Ihr in mir seid und jede meiner Handlungen seht. Ihr achtet auf jede Handlung und seht auch, wohin mein Leben geht. Ihr wißt, wohin ich gehe. Darum bin ich nicht zu Euch gekommen.“
Er war ganz außer sich. Er sagte: “Diese Leute haben soviel Unfrieden gestiftet.”
Ich sagte: “Nun, deswegen bin ich nicht gekommen.”
Und was tat er am nächsten Tag? Ich pflegte immer ganz hinten zu sitzen und einfach zuzuschauen. Er saß oben auf dem Thron — auf dem Podium — und sagte: “Nun, Kirpal Singh, komm zu mir und halte deine Ansprache!”
Und die Leute um ihn, die diese Gruppen bildeten, sagten: “Nein, Meister, wir wollen ihn nicht hören, wir wollen es direkt von Euch hören.”
Er sagte: “Nein, er wird sprechen.” Sie beharrten nachdrücklich auf ihrem Standpunkt, und trotzdem wies er mich an: “Komm herauf und sprich zu ihnen.”
Merkwürdigerweise hatte sich die ganze Situation in einer Nacht umgekehrt. Das möchte ich euch sagen: wenn dem Meister überhaupt etwas an mir gefallen hat, dann war es meine Offenheit, meine Ehrlichkeit zu mir selbst. Ich glaube, das ist eine sehr wertvolle Eigenschaft.
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Wenn wir wahr zu uns selbst sind, wie können wir dann sündigen? Wie können wir dann Gruppen bilden und schlecht voneinander sprechen? Ich schreibe dir etwas, du schreibst jenem und dieser schreibt wieder einem anderen. Und das geht so weiter und erzeugt Trennungen und Gruppierungen. Ihr mögt sagen: “Oh, gut, ich habe überhaupt nichts getan, ich bin ganz in Ordnung, ich bin sein Ergebener, ich bin sein Diener, ich habe große Opfer gebracht.” Das bedeutet, die Wurzeln zu zerstören. Das Ergebnis ist, daß der ganze Satsang beschädigt wird. Das war die Ursache von soviel Leid hier, auch hier, ganz ehrlich gesagt. Durch die Gnade Gottes und durch eure Zusammenarbeit hat sich das meiste wieder klären lassen. Wenn es dennoch Probleme geben sollte, dann bitte ich euch, sie mit Liebe zu beseitigen.
Wißt ihr, wieviel Tage ich damit verbracht habe, selbst hier in Chicago? Wir müssen wahr zu uns selbst sein. Wenn mich der Meister etwas gefragt hat, habe ich ihm immer geantwortet. Warum verbergt ihr es vor eurem Meister? Manchmal sind wir dabei, ich glaube selbst unseren Meister vom Thron zu stoßen, und wir bilden Gruppierungen dieser Art. Was für ein Unsinn ist das! Habt ihr den Meister geschaffen oder ist er von Gott geschaffen? Ihr werdet vor solchen Dingen bewahrt, wenn ihr wahr zu euch selbst seid. Der einzige, der wirklich Mitgefühl mit euch hat, das ist der Meister, niemand sonst.
Tut also bitte nichts, das euch zu lügen zwingt, wenn ihr es getan habt. Dank sei Gott, Dank sei meinem Meister – Gott in ihm – und der Zusammenarbeit mit euch allen, daß diese Dinge beendet werden konnten. Wir sind nun alle in einer liebevollen Umarmung.
Auf noch etwas möchte ich hinweisen: Versucht anderen zu helfen. Ihr wurdet nicht nur für euch selbst geboren. Teilt euer Einkommen mit jenen armen Mitgeschöpfen, mit jenen, die bedürftig oder hungrig sind und nichts zum Anziehen haben. Versucht immer zu teilen, weil Gott in jedem Herzen wohnt. Ich habe euch ein Gleichnisgegeben, wie wir einander füttern können: “Beugt eure Arme nicht” streckt sie immer aus, streckt sie immer dem anderen entgegen. Auf diese Weise werdet ihr vor so vielem bewahrt.
Und noch etwas Bestimmtes: Versucht niemals allein zu sein, bevor ihr nicht zum Meister geworden seid — vollkommen. All eure Worte und Taten sollten geschehen, als ob ihr euch in seiner Gegenwart befindet. Ob ihr draußen oder drinnen seid oder irgendwo sonst.
Zwei Wahrheitssucher gingen zu einem Meister, um auf den Weg gestellt zu werden. Und was tat er? Er gab ihnen zwei Tauben und wies sie an: “Geht zu einem Ort, wo euch niemand sieht, und tötet sie dann.” Der eine Mann ging hinter eine Mauer, tötete die Taube und kam zurück. “Meister, ich habe sie getötet, da war sonst niemand.” Der andere arme Kerl suchte und ging von einem Ort zum anderen, zu manch verborgenen Orten, einsamen Stellen, von morgens bis in die Nacht. Er konnte keinen Ort finden, wo ihn niemand sehen konnte. Er kam zurück: “Meister, ich bin hilflos, ich konnte keinen Ort finden, an dem mich niemand sehen konnte.” — “Warum das?” Er sagte: “Die Taube selbst konnte mich sehen.” Immer, wenn er sie töten wollte, schaute sie ihn einfach an. Das war Gott in ihm. Überlegt einmal. Dies sind ganz einfache Tatsachen, aber sie haben eine tiefe Bedeutung.
Gott wohnt in jedem Herzen.
Er wohnt auch in euch, Er achtet auf jede eurer Handlungen. Gleicherweise schaut auch der Gott im Menschen, der Meister, auf unsere Unvollkommenheiten – aber er tut das sehr liebevoll, er möchte sie hinweg waschen. Bleibt also immer in seiner Gegenwart.
Darum sagte Kabir: “Wenn euch der Meister initiiert — der Meister ist nicht der Körper, er ist die Gotteskraft, die in ihm wohnt — dann wohnt er für immer in euch.” Das ist eine Tatsache, er ist immer gegenwärtig. Könnt ihr dann eine Sünde begehen, Lügen erzählen, andere täuschen, so tun als ob oder euch aufspielen? Nein.
Und weiter: Lebt einfach nach dem, was er sagt.
“Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.”
— Johannes 14:15
Das bedeutet, daß wir sie nicht überschreiten sollen. Wenn irgend etwas unwissentlich geschieht — das ist etwas anderes. Aber tut nicht absichtlich etwas, von dem er nicht möchte, daß ihr es tut.
Wenn ihr danach handelt, habt ihr nichts zu fürchten — in keiner der drei Welten. Dies sind die Dinge, die wir befolgen müssen, nach denen wir leben sollten. Das sind ganz einfache Dinge. Was sollen wir nun tun?
Setzt jeden Tag, am Morgen wie auch am Abend, Zeit für eure Meditationen ein. Und wie? Wie ein Kind. Wenn Kinder zusammen sind, dann vergessen sie alles. Tut es wie ein Kind mit reinem Herzen, ohne Feindschaft gegen irgendeinen. Das Reich Gottes ist für die Kinder. Ein Kind geht zu seiner Mutter. Stellt es irgendwelche Überlegungen an, um zu ihr zu gehen? Es geht einfach aus Liebe zu ihr. Es umarmt sie und setzt sich in ihren Schoß. Bringt eure Gebete auf diese Weise dar.
Und führt am Abend bitte auch euer spirituelles Tagebuch. Was tut ihr denn am Abend? Blickt wie ein strenger Zuchtmeister in euch hinein: “Was habe ich heute getan?” Am Anfang werdet ihr keine Fehler finden, denn sie sind uns zur Gewohnheit geworden. Wir haben so viele Schwächen in uns. Als Student war ich ein eifriger Leser von Biographien von Heiligen und großen Menschen. Ich glaube, ich habe mehr als dreihundert Biographien gelesen. Ich fand heraus, daß sie alle auf ihr eigenes Leben achteten. Sie taten etwas, um sich selbst zu überprüfen. Doch wie können wir das tun? Erlaubt euch keine Zugeständnisse: Seid wie ein strenger Zuchtmeister, verschont euch nicht.
Was werdet ihr dann tun? Wenn ihr irgend etwas Falsches getan habt, dann bereut es, das ist sehr notwendig. Vergießt Tränen: “Oh Gott, vergib mir, ich werde das in Zukunft nicht mehr tun.” Und was werdet ihr darüber hinaus tun? Seid in Zukunft wachsam. Das ist mit dem Tagebuch gemeint, das euch gegeben wurde. Ich habe mein ganzes Leben lang ein Tagebuch geführt, auch schon als Schüler.
Wir achten nicht auf das, was wir tun. Manchmal dringt etwas aus unserem Mund, und wir wissen oft nicht, was wir da reden. Denkt zweimal nach, bevor ihr etwas sagt: Wie wirkt es auf den anderen? Denkt zweimal über das nach, was ihr schreibt. Wenn ihr euch ärgert, dann antwortetet niemandem. Geht an einen abgeschiedenen Ort: Seid wie ein Mann, der an einer Seuche leidet und keinem sein Gesicht zeigt. Wenn ihr wieder in normaler Verfassung seid, dann grüßt. Wenn es jemandem schlecht geht und er niedergedrückt ist, dann kann er auch andere beeinträchtigen.
Der Zweck der Tagebücher ist, euch daran zu erinnern, was ihr von morgens bis abends getan habt. Ihr mögt schon von Pelmans Gedächtnis-System gehört haben. Dieses System beruht darauf, daß ihr euch an das erinnert, was ihr den ganzen Tag lang getan habt. Am Anfang werdet ihr sagen: “Ich bin aufgestanden, habe ein Bad genommen und gegessen und bin dann ins Büro oder Geschäft gegangen.” Aber wenn ihr euch damit genauer befaßt, nun, dann erkennt ihr, was ihr gedacht habt, als ihr im Bad gewesen seid?
Auch Gedanken sind mächtig. Das sind die Dinge, auf die wir achten müssen. Wenn ihr das tut, nun — es ist nicht schwer, Gott zu finden, aber es ist schwer, ein Mensch zu werden. Daher: Seht nichts Übles und hört nichts Übles, sprecht nichts Übles und denkt nichts Übles, dann seid ihr gerettet. Wenn irgend jemand etwas Übles in einem anderen sieht, dann sagt er: “Oh, er ist so oder so.” Er arbeitet dann als unbezahlter Angestellter der Kriminalpolizei Gottes. Er selbst achtet auf uns, bedenkt das.
Wir kümmern uns nicht um diese Dinge. Das Ergebnis ist, daß wir nicht fortschreiten. Wenn uns durch die Gnade Gottes eine Verbindung mit dem Licht- und Tonprinzip gegeben wurde, was steht uns dann im Weg? Ganz einfach — diese Dinge. Jeder von uns muß daran arbeiten. Manche mögen sagen: “Wir sind die Älteren” — das ist in Ordnung. Andere sagen: “Wir sind alte Schüler, die Neuankömmlinge folgen uns auf dem Weg.” Nein, nein und nochmals nein. Ein Neuinitiierter, der nach dem lebt, wird euch überholen. Wer immer diese Dinge beachtet, der wird erfolgreich sein, das ist alles. Wir müssen also sehr sorgsam damit umgehen. Das sind ganz kleine Dinge, aber diese kleinen Dinge beeinflussen euch mehr als irgend etwas anderes. Wenn ihr euch um die Pfennige sorgt, dann könnt ihr große Summen sparen. Wenn ihr euch nicht um die kleinen Dinge kümmert, die täglich in eure Gedanken kommen — ihr denkt Schlechtes von anderen, seht Schlechtes in den andere, ihr hört solche Dinge und redet darüber — nun, schließlich beeinflussen sie euch.
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Es gab einmal einen Rishi, der in der Wildnis lebte. Ein König ging in die Wildnis, um zu jagen. Er fand die Hütte des Rishis und ging hinein, um Wasser zu bitten. Er hatte Pfeil und Bogen, und er dachte: “Vielleicht kann ich sie hier lassen, statt sie nach Hause zu tragen.” Er sagte: “Rishi, ich werde sie hier lassen, und wenn ich zurückkomme, nehme ich sie wieder mit.” Der Rishi sagte: “Nein, nein, lasse sie nicht hier.” — “Nein, nein”, sagte der König, “ich glaube nicht, daß es dir etwas ausmacht.” — “In Ordnung”, sagte der Rishi, “dann laß sie hier stehen.”
So ließ der König den Bogen und die Pfeile dort zurück. Nun, der Rishi war ein Rishi (Entsagender). Ich will euch nun erzählen, wie ihn das beeinflußt hat! Er ging zu dem Platz, wo sie standen, und überlegte: “Nun, was ist das? Ein Bogen und Pfeile.” Dann ging er weiter. Einmal, zweimal, dreimal am Tag, wenn er an daran vorbeiging, wurde seine Aufmerksamkeit auf diese zwei Dinge gelenkt. Und eines Tages dachte er: “Nun, jetzt will ich doch herausfinden, wozu das gut ist.” Er nahm die Pfeile und den Bogen und versuchte herauszufinden, wie sie funktionieren. Er wurde ein Jäger!
Wenn ihr solche Dinge seht, dann seid sehr vorsichtig. Ein Mann mit okkulten Kräften kann unter Schlangen leben, und das Gift der Schlangen wird ihn nicht verletzen. Aber jeder, der keine solchen Kräfte besitzt, wird gebissen und leiden. Darum sage ich manchmal: “Seid achtsam, seid sehr vorsichtig!” Hätte der Rishi dem König nicht erlaubt, seinen Bogen und die Pfeile dort zu lassen, wäre ihm das erspart geblieben. Aber da er täglich daran vorbeiging und überlegte: “Was ist das, was ist das nur?” beeinflußten ihn diese Gedanken, bis er schließlich überlegte: “Nun will ich sehen, was das ist.” Und er wurde ein Jäger.
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Wenn ihr auf diese wirklich kleinen Dinge achtet, dann könnt ihr selbst sehen, wie ihr euch entwickelt. Iqbal, ein großer Poet, der kürzlich gestorben ist, sagte: “Warum ging der Prophet Moses zum Berge Sinai, um Gott zu suchen? Wußte er nicht, daß Gott nach einem Menschen auf Erden sucht? Er sucht nach uns.” Wir sind keine Menschen, wir sind Bestien in Menschengestalt. Äußerlich gesehen haben wir den menschlichen Körper, aber unsere Gewohnheiten, unsere Natur und auch alles andere ist bestiengleich. Wir sind wie Tiere – noch schlechter als diese. Wir sind schlechter als die Schlangen, die uns beißen. Nun, Gott ist auf der Suche nach einem Menschen, der ein wirklicher Mensch ist. Warum sollen wir in die Berge gehen? Gott ist auf der Suche nach uns. Er geht umher und sucht, aber Er kann niemand finden.
Baba Jaimal Singh, unser großväterlicher Guru — der Guru unseres Meisters — lebte am Beas-Fluß. Er ging in die Murree-Berge und traf dort unseren Meister, der als S.D.O [Sub Divisional Officer] gerade sehr beschäftigt war. Eine Schülerin begleitete Baba Jaimal Singh, und Baba Jaimal Singh erklärte ihr: “Seinetwillen bin ich hierher gekommen.” Und die Schülerin sagte: “Er hat Euch nicht beachtet, nicht einmal gegrüßt.” Und Baba Jaimal Singh sagte: “Ja, das wird er schon noch.”
Selbst die Meister suchen nach einem, der Menschen ist. Das ist schließlich keine leichte Aufgabe. Die Seele erschauert bei dem Gedanken, ein Meister zu werden. Das ist Gottes Wahl; nur mit Seiner Hilfe kann diese Aufgabe bewältigt werden. Träumt niemals davon, ich bitte euch, seid einfach Schüler. Einer, der zum wahren Schüler wird, wird manchmal für diese Aufgabe erwählt. All diese Dinge, die ganz unbedeutend scheinen, sind also sehr wichtig.
Aus diesem Grund wurde das System des Tagebuches eingeführt. Vielleicht habt ihr seine wahre Bedeutung noch nicht erkannt? Wenn euch etwas gegeben wurde, mit dem ihr beginnen könnt, und ihr lebt danach, warum schreitet ihr dann nicht fort? Ihr habt euch nun vier Jahre damit beschäftigt — manche acht Jahre, seitdem ich das letzte Mal hier war — und ihr habt nichts Neues erfahren. Manche hatten früher sogar bessere Erfahrungen. Nun, wo steht ihr? Wie viele von euch haben sich zur dritten Ebene erhoben? Ich glaube nicht, daß ihr euch alle auf der astralen Ebene bewegt. Was ist der Grund dafür? Weil wir nicht nach dem lebt, was uns gesagt wird. Wir machen einfach Zugeständnisse; in unserem Eifer denken wir: “Wir sind die Älteren, wir sind gute Redner”, dies und das. Nein, nein, nein. Wir können Gott nicht täuschen. Vielleicht ist es das einzige, was euch helfen wird, wenn ich euch nun zu sagen habe: Bewahrt diese Worte in eurem Herzen und lebt danach.
Führt einfach die Tagebücher, seid regelmäßig in euren Meditationen. Geht jeden Morgen wie ein Kind zu eurem Vater; seid immer in seinem Schoß. Das heißt nicht, daß ihr eure Arbeit nicht tun sollt. Tut eure Arbeit, tut das, was euch von Gott aufgetragen wurde, um für eure Familien, für eure Kinder und andere zu sorgen. Dann helft auch anderen.
Nun, das ist es, was wir brauchen. Vergeßt nicht euer eigenes Selbst. Das kommt allein durch Gottes Gnade.
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Einst gab es einen Meister, der einen König initiierte. Und der König brüstete sich immer: “Ich bin ein König; ich bin ein großer Mann. Ich bin dies, ich bin das. Ich bin ganz wundervoll. Ich kann dies tun, ich kann das tun.” Natürlich kann ein König tun, was immer er will.
Was geschah nun? Eines Tages sagte ihm der Meister: “Schau her, was ist dein Wert? Hast du dir das jemals überlegt?”
“Oh ja, ich bin sehr wertvoll. Ich bin Tonnen von Gold und Juwelen wert. Ich bin ein König, auf meinen Befehl marschiert eine ganze Armee auf, bereit zum Kampf.”
“Nun gut”, sagte der Meister. “Erlaubst du mir, etwas zu tun, wodurch du deinen wahren Wert erkennen kannst?“
“Ja!”
“Nun gut, dann leg dich nieder. Entspanne dich einfach. Schließe die Augen und kümmere dich nicht um das, was ich tue.”
Was tat er nun? Der König legte sich zu Boden und entspannte sich mit geschlossenen Augen. Der Meister packte seine Beine und legte sie sich um den Nacken und trug ihn in der Straße umher und rief: “Leute, schaut her! Das ist der Körper des Königs, sein toter Körper. Will ihn jemand kaufen — für einen Dollar, für einen halben Dollar?”
Er ging bis zu einem Penny hinunter, sogar zu einem halben Penny. Wer ihn auch erblickte, der sagte: “Oh, dieser sogenannte Guru hat den König getötet. Man wird uns alle einsperren.” Alle flohen voller Furcht. Niemand wollte den Körper des Königs auch nur für einen halben Penny kaufen.
Er brachte den König zurück: “Erkenne nun bitte, was du wert bist. Hast du es mit deinen eigenen Ohren gehört?“
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Es ist Gottes Gnade, die euch einen Wert gibt. Was habt ihr sonst für einen Wert? Wenn ihr sterbt, wird euren Körper niemand länger als zwei Tage aufbewahren — dann verströmt er einen schlechten Geruch. So ist es seine Gnade, daß wir in diesem Körper wirken, es ist durch seine Gnade, daß wir etwas bekommen haben, um Gott zu erkennen. Durch seine Gnade leben wir in diesem Körper. Auch wenn wir auf diesem Weg fortgeschritten sind, geschah das nur durch seine Gnade — durch die Gnade von wem? Von Gott, der durch den Meister wirkt, nicht durch Gott, der im Himmel lebt.
Denkt daran, seid ein guter Diener. Wer wirklich ein guter Diener wird, im wahren Sinne des Wortes, der wird zum Meister.
Das sind meine wenigen Worte. Gott weiß, ob ich wieder komme oder nicht — es liegt in seinen Händen. Aber wenn ihr nach diesen Worten lebt, dann seid ihr niemals allein und Gott wird euch helfen. Übermittelt diese meine Worte allen, denen ihr begegnet. Liebet einander, das ist genug. Ich denke, ein Vater freut sich, wenn er seine Kinder in einer liebevollen Umarmung sieht und auch wenn er von ihnen hört. Zu guter Letzt freue ich mich. Bevor ich kam, habe ich mich nicht so gefreut wie jetzt, da ich nun wieder gehen muß. Ihr habt nun eine liebevollere Art, und ich wünsche mir, daß ihr weiter fortschreitet.
Liebe verschönt alles – das ist das Wichtigste. Wenn ihr irgendwo Fehler seht, dann erkennt, daß ein jeder seine Schwächen hat — vergebt und vergeßt. Das ist das einzige, was wir tun können.
Ich sage euch, so wie mich mein Meister geliebt hat, liebe ich nun euch — ohne jede Gegenleistung, nur um den Willen meines Meisters zu erfüllen. Ich wünsche mir, ihr würdet nach dem Leben, was euch zu tun geheißen wurde, das wäre genug. Diese Worte kommen aus meinem Herzen. Wenn ihr sie einfach befolgt, werdet ihr wundervoll fortschreiten.
Gott läßt uns niemals allein. Christus sagte:
“Ich will euch nicht verlassen noch versäumen bis an der Welt Ende.”
— Hebräer 13:5
Körper verlassen uns; doch die Gotteskraft, die über einen menschlichen Pol wirkt, verläßt uns nicht.
Nun, mit diesen besten Wünschen möchte ich mich jetzt verabschieden, doch meine Wünsche bleiben immer bei euch und ich werde immer etwas von euch hören. Und wenn die liebevollen Gedanken zu mir ausstrahlen, werde ich mich einfach freuen. Wenn ein Vater sieht, daß sich seine Kinder lieben, ich denke, dann freut er sich. Wenn ihr gehorsam seid, um so besser! Wenn ihr euch hingebt, dann ist alles euer — das versichere ich euch.
Das ist das höchste Ziel, und es beginnt mit dem Führen des Tagebuches, glaubt mir. Unterschätzt nicht das Tagebuch, es hat eine große Bedeutung. Manche von euch haben keine Zeit dafür. Aber seid wie ein strenger Zuchtmeister — verschont euch nicht. Wenn ihr das tut — jeder von euch — werdet ihr finden, daß sich euer Leben verändert. Ihr werdet die Veränderung selbst sehen. Ich glaube, das ist alles, was ich von euch erwarte. Es ist in eurem eigenen Interesse und bereitet mir ganz umsonst große Freude. Unser Meister sagte immer: “Bitte streikt nicht, indem ihr euch niederlegt und die anderen für euch schwer arbeiten läßt. Ihr solltet auch mithelfen.” Das bedeutet auch, auf eine bestimmte Weise, dem Meister zu helfen. Die Aufgabe wird dadurch leichter. Was möchte er euch geben? Gott! Doch ich sage euch ehrlich, daß ihr dafür nicht bereit seid. Er möchte euch etwas geben, doch ihr schätzt es nicht.
Meine besten Wünsche haben euch immer begleitet und bleiben immer bei euch, durch die Gnade Gottes — des Gottes, der durch meinen Meister wirkt.

